Erfolgreiche Projekte durch mehr Fokus

Warum Mitarbeitende nicht an zu vielen Projekten gleichzeitig arbeiten sollten

In vielen Firmen ist die Projektplanung mit einem Kampf um Ressourcen verbunden. Es gibt zahlreiche Projektideen und Bedürfnisse, aber zu wenig Kapazitäten für die Umsetzung. In dieser Situation ist es naheliegend, Mitarbeitende parallel in mehreren Projekten einzusetzen.

Multitasking als Lösung, um schneller voranzukommen? Das ist ein Trugschluss. In diesem Artikel erfährst du, weshalb es zu hohen Kosten, langsamen vorankommen, schlechten Ergebnissen und Frust führt. Du erhältst Empfehlungen für produktive, erfolgreiche Projekte.

Die Kosten von Multitasking in Projekten

An mehreren Projekten gleichzeitig arbeiten führt zu Effizienzverlusten. Verantwortlich dafür ist der Aufmerksamkeitsrückstand. Dieser entsteht, wenn du zwischen verschiedenen Aufgaben hin und her wechselst. Du brauchst Zeit, dich neu in die Aufgabe einzuarbeiten und es dauert, bis du vollständig konzentriert arbeitest.

Bereits kurze Unterbrechungen, wie die Frage eines Kollegen zu einem anderen Projekt, bedeuten oft einen Zeitverlust von 15 bis 30 Minuten. Bezogen auf ein Team, in dem alle Mitarbeitenden in verschiedenen Projekten eingesetzt werden, führt dies zu Projektverzögerungen und hohen Kosten.

Gerald Weinberg hat diese Auswirkungen auf die Produktivität untersucht. Er hat festgestellt, dass mit jedem zusätzlichen Projekt im Schnitt 20% der produktiven Arbeitszeit verloren geht.

  • Mitarbeitende, die sich auf ein Projekt fokussieren, setzen 100% der Arbeitsleistung ein.
  • Bei 2 Projekten beträgt die produktive Arbeitszeit 80%. Beide Projekte erhalten 40% der Kapazität.
  • Bei mehr als 3 Projekten ist der Zeitverlust grösser, als die produktive Arbeitszeit. Das erklärt, weshalb viele Vorhaben scheitern oder länger dauern, als geplant.

Die Grafik zeigt das Verhältnis zwischen der produktiven Arbeitszeit (blau) und dem Zeitverlust (orange).

Basierend auf Gerald Weinberg in Quality Software Management Systems Thinking

Je mehr parallele Projekte, desto grösser der Zeitverlust (Kosten). In diesem Umfeld erfolgreich zu sein, schaffen die wenigen Projektteams. Neben den hohen Kosten führt das zu Frust bei allen Beteiligten.

Projekte schneller fertigstellen durch Fokus

Deine Teams haben eine grössere Chance, erfolgreich zu sein, wenn Vorhaben nacheinander abgewickelt werden. Im folgenden Beispiel siehst du 3 Projekte mit je 5 gleich grossen Aufgaben.

  • Strategie Multitasking: Die 3 Projekte laufen parallel. Der betroffene Mitarbeiter wechselt zwischen den Projekten hin und her.
  • Strategie Fokus: Es gibt klare Prioritäten und die Vorhaben werden nacheinander gestartet.
Zeitverlust durch Kontextwechsel bei parallel laufenden Projekten

Fokus schlägt Multitasking:

  • Das Projekt A ist rasch fertig (5 Tage anstelle 13 Tage).
  • Alle Projekte sind schneller, auch das zuletzt gestartete Projekt C.
  • Die Ø-Umsetzungszeit ist um 40% kürzer.

Klar, es ist ein vereinfachtes, theoretisches Beispiel. Die reale Projektmanagement-Welt ist wesentlich komplexer, das verstehe ich. Ich empfehle dir trotzdem, einfache Beispiele zu verwenden, um es deinem Team zu diskutieren.

Empfehlungen für die Umsetzung in deinem Team

Ermögliche deinen Mitarbeitenden, dass sie sich auf das wichtigste Projekt fokussieren können. Dadurch werden Aufgaben schneller abgeschlossen und die Zufriedenheit aller Beteiligten nimmt zu. Du schaffst die Grundlage, dass die Teams erfolgreich sein können.

Tipp 1: Anzahl Projekte pro Person beschränken

Du kennst nun die Konsequenzen von parallel laufenden Projekten. Mein erster Tipp, die Anzahl zu beschränkten, ist daher wohl naheliegend. Schau dir die aktuelle Situation bei dir im Team an. Analysiere, an wie vielen Projekten deine Mitarbeitenden aktuell parallel arbeiten. Aus meiner Erfahrung ist es wichtig, dass du diese Beurteilung auf Ebene der Mitarbeitenden durchführst. Auf hoher Flugebene (Portfolio) ist es schwer zu beurteilen, ob die Anzahl der Projekte passt. Die Anzahl aktive Projekte pro Mitarbeiter ist hingegen ein klarer Messewert, ob an zu vielen Projekten parallel gearbeitet wird.

Oft sind es wenige Mitarbeitenden mit sehr spezifischen Skills, die in vielen Vorhaben parallel eingesetzt werden (Fachexperten, Entwickler oder Projektleitende). Prüfe ob weniger wichtige Projekte gestoppt werden müssen, um den Erfolg der dringendsten Vorhaben sicherzustellen.

Prozesse für die Auswahl der Projekte etablieren

Die Kunst liegt darin, die wichtigsten und dringendsten Projekte gezielt auszuwählen und auf alles andere zu verzichten. Das ist schwierig, da verschiedene Stakeholder im Unternehmen unterschiedliche Interessen verfolgen. Daher ist es wichtig, gute Prozesse für die Auswahl der relevanten Vorhaben zu schaffen. Ich empfehle dir folgende Elemente:

  • Einen Prozess für die Ausarbeitung von Projektideen mit klar definierten Kriterien, die erfüllt sein müssen, um ein Projekt zu starten.
  • Eine Methode für die Priorisierung und die Freigabe von Projekten. Du musst verhindern, dass neue Projekte wie Pilze aus dem Boden schiessen und unkontrolliert gestartet werden.
  • Eine Regel, in wie vielen Projekten Mitarbeitende parallel eingesetzt werden dürfen. Behalte bei der Entscheidung die Grafik oben im Hinterkopf (...mit jedem zusätzlichen Projekt, verlieren Mitarbeitende 20% an Produktivität). Mehr als 2 Projekte sind daher in den wenigsten Fällen sinnvoll.

Ich empfehle dir, mit schlanken Prozessen und kleinen Optimierungen zu starten. Versuche nicht, die allumfassende Lösung zu finden. Die Abläufe müssten zum Start nicht perfekt sein. Finde heraus, was sich bewährt und optimiere schrittweise.

Hast du Fragen oder benötigst du Unterstützung bei der Umsetzung? Dann melde dich gerne bei mir. Im Kennenlerngespräch sprechen wir über deine Ausgangslage. Ich beantworte dir deine Fragen und gebe dir spezifische Tipps, die für deine Situation passen.

Tipp 2: Fixe Projekttage für mehr Fokus

Im optimalen Fall arbeiten Mitarbeitende mit vollem Fokus an einem Vorhaben. Das ist in der Praxis jedoch oft nicht umsetzbar. Es gibt Gründe, die parallele Projekte mit den gleichen Mitarbeitenden erfordern. In diesen Fällen sind fixe Projekttage super, um den Produktivitätsverlust zu minimieren.

Beispiel:

  • Montag und Dienstag sind für Projekt A reserviert
  • Mittwoch für Daily Business Themen
  • Donnerstag und Freitag für Projekt B

Indem die Projektmitglieder sich für ganze Tage auf ein Thema konzentrieren können, werden sie seltener von themenfremden Anfragen abgelenkt. Das ist produktiver, als  jeden Tag in kurzen Zeiteinheiten an unterschiedlichen Themen zu arbeiten.

Fazit

Als Entscheidungsträger legst du die Grundlage, ob deine Teams produktiv arbeiten können. Indem Mitarbeitende nicht zu Multitasking gezwungen sind, erhöhst du die Chance auf ein erfolgreiches Projekt.

Du kannst die Verzettelung stoppen, indem du Prozesse für das Priorisieren und die Freigabe von neuen Projekten implementierst. Plane deine Mitarbeitenden nach klaren Prioritäten in möglichst wenig Projekte ein.

Starte am besten gleich jetzt und analysiere die Situation bei dir im Team: Wie viele Projekte laufen aktuell? Welche Teammitglieder sind in mehr als zwei Projekten eingesetzt? Was kannst du tun, um ihnen das Leben zu vereinfachen und Erfolg zu ermöglichen?

Viel Erfolg bei der Umsetzung.

Stefan

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Was Teilnehmende sagen:

Bild von Andreas
Andreas, Abteilungsleiter Kundenservices
Der Kurs verhilft mir beruflich und privat zu mehr Gelassenheit und Souveränität sowie Erfolg. Ich fokussiere heute präziser, plane effektiver und eliminiere Zeitfresser. Er bietet Theorie, wo nötig, dazu viel Praxis inklusive Austausch mit Teilnehmenden. Wöchentliche Kurseinheiten lassen einen am Ball bleiben, eine zentrale Informationsplattform macht Wissen leicht zugänglich. Stefan hat „Drive“ und hört gut zu. Das inspiriert und motiviert.
Nina, Applikationsbetreuerin
Mit den Workshops hat sich meine ganze Lebensphilosophie geändert. Ich arbeite an meinen Zielen, habe alles auf dem Radar und komme Schritt für Schritt meinen Zielen näher. Intensiv an einem Thema arbeiten oder in der Freizeit ein Buch lesen. Stefans Leitsätze lassen sich im geschäftlichen und im privaten Leben integrieren. Mein Leben hat seit dem Kurs eine Leichtigkeit erhalten, welche ich nicht mehr missen möchte.
Testimonial Profilbild
Tino, Leiter Marketing und Kommunikation
Der Kurs Fokusheld:in erläutert in gut proportionierten und aufeinander abgestimmten Einheiten die Grundlagen zur Verbesserung der eigenen Produktivität. Stefan ist ein sehr motivierender Coach, der die Bedürfnisse und Fragen der Teilnehmer:innen umfassend in die Lektionen einbaut. Der Kurs ist sehr anwendungsorientiert und die Auseinandersetzung mit dem Stoff macht viel Spass. Und das wichtigste: erste Erfolge stellen sich schnell ein.
Emanuel, Applikationsmanager SAP
Fokushelden hat meine Erwartungen übertroffen! Das sechswöchige Format mit einer wöchentlichen einstündigen Lektion hat mir ermöglicht, konsequent an meiner Produktivität zu arbeiten. Besonders schätze ich, dass der Kurs nicht nur auf Arbeitsmethoden fokussiert, sondern auch auf den nachhaltigen Aufbau eines effektiven Produktivitätssystems. Nachdem ich bereits mehrere Kurse ausprobiert habe, hat mich Fokushelden wirklich überzeugt und spürbare Verbesserungen in meinem Arbeitsablauf gebracht. Sehr empfehlenswert!
Claudia, Senior Learning & Development Specialist
"Fokusheld*in werden" ist ein sehr empfehlenswertes Programm mit starkem Fokus auf Umsetzung in der Praxis. Meine Erkenntnis ist, dass die eigene Arbeitsorganisation ein kontinuierlicher Prozess ist, um schrittweise neue Gewohnheiten zu etablieren. Ich habe meine Arbeitsorganisation gründlich reflektiert und neue Gewohnheiten eingeführt. Damit bin ich meinen Zielen, mehr Fokus zu halten und den Mental Load zu reduzieren, einen bedeutenden Schritt näher gekommen.
Yvonne, Bereichsleiterin Human Resources
Was, Du machst einen Kurs zum Zeitmanagement – eigentlich wissen wir doch alles und müssen es nur umsetzen! sagte mir mein ehemaliger Arbeitskollege. Der Kurs „Fokushelden“ von Stefan Israng hat meine positiven Erwartungen dann jedoch weit übertroffen - er ist sehr gut aufgebaut und durchdacht und liefert viele wertvolle und gut umzusetzende Hinweise zur Anwendung eines effektiven Zeitmanagements in der Praxis. Stefan verfügt über sehr viel Erfahrung, die er erfolgreich in den Kurs einbringt, ist sehr kompetent und daneben auch noch sehr sympathisch und hilfsbereit! Stefan – vielen Dank, Du und Dein Kurs, Ihr habt mir sehr weitergeholfen!
Eliane, Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Der Kurs bietet den Teilnehmenden in praxisnahen Modulen ein Werkzeug zur Hand, um die eigene Produktivität im Berufsalltag zu verbessern und fokussierter zu arbeiten. Als besonders hilfreich empfand ich die Wochenaufgaben, mit denen das Gelernte direkt angewendet werden kann. Die Umsetzung des Ganzen ist ein Prozess - ich konnte vor allem vom Ziele setzen und Planen profitieren. Das hilft mir, die verschiedenen Aufgaben besser zu koordinieren, ohne den Überblick zu verlieren. Stefan ist ein sehr motivierter Kursleiter, der die Inhalte anschaulich vermittelt und sehr gut auf die Fragen der Teilnehmenden eingeht.
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